Diözesanversammlung 2023 - Schöpfungsverantwortung umsetzen
Nach der Begrüßung durch Dorothea Schömig, einem Impuls von Diözesanpräses Jens Johanni und dem Grußwort von Bürgermeisterin Klara Schömig startete die Versammlung direkt in den Studienteil „Laudato Si“. Christof Gawronski, Pastoralreferent und Umweltbeauftragter im Bistum Würzburg brachte den Teilnehmenden die Inhalte, Stolpersteine und Perspektiven der Enzyklika näher. Die Grundfrage lautet: „Welche Art von Welt wollen wir denen überlassen, die nach uns kommen, den Kindern, die gerade aufwachsen?“ Dabei machte er deutlich, dass Schöpfungsverantwortung ein kirchlicher Auftrag sei, keine Option, die man wählen könne. In Kleingruppen wurden anschließend vielfältige Ideen gesammelt, welche Aktionen eine Kolpingsfamilie vor Ort umsetzen könnte, um die eigene Arbeit nachhaltiger zu gestalten. Anregungen waren u.a. genossenschaftlich organisierter Photovoltaik auf Kirchendächern, Errichtung von Fahrradparkplätzen mit Ladestation am Kolpinghaus oder an der Kirche, Organisation von Kleider-/Spielzeugmärkten, Angebot eines Repair-Cafés oder veganer Kochkurse, Bewusstseinsbildung und Bildungsveranstaltungen zu Themen der Nachhaltigkeit, kommunalpolitische Einflussnahme oder Erstellung ökologischer Leitlinien für die Kolpingsfamilie. „Jetzt gibt es „Laudato Si“ schon so lange – aber noch niemand hat uns die Inhalte der Enzyklika bislang so gut vermittelt – ich bin froh, dass dies heute passiert und hier Bewusstseinsbildung geschieht“ äußerte sich ein Gruppenteilnehmer. Bis Oktober können Projekte, die vor Ort umgesetzt wurden bzw. bis dahin werden, im Diözesanbüro des Kolpingwerk eingereicht werden. Im Rahmen dieser „Nachhaltigkeits-Challenge“ gibt es Gutscheine von Weltläden oder dem Kolping-Shop zu gewinnen.
Im Konferenzteil wurde die Diözesansatzung des Kolpingwerkes um einen Absatz zur Anwendung der Rahmenordnung Prävention gegen sexualisierte Gewalt im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz ergänzt, der auch bereits 2022 in das bestehende Schutzkonzept des Kolpingwerkes aufgenommen wurde.
Einstimmig wählten die Delegierten Markus Schneider aus der Kolpingsfamilie Hammelburg als stellv. Diözesanvorsitzenden für die Region Rhön. Markus Schneider löst Elmar Will (Kolpingsfamilie Mellrichstadt) ab, der 11 Jahre lang das Amt innehatte. Der ebenfalls neu gewählten Wahlkommission gehören Michaela Brönner (KF Würzburg), Heiko Krieger (KF Retzbach), Markus Schneider (KF Hammelburg), Domenikus Wolfschmitt (KF Würzburg) und Kerstin Zull (KF Güntersleben) an. Wir gratulieren allen Gewählten ganz herzlich und wünschen viel Freude, Tatkraft und alles Gute im neuen Amt.
Wir gratulieren allen Gewählten ganz herzlich und wünschen viel Freude, Tatkraft und alles Gute im neuen Amt.
Die Sparmaßnahmen des Bistums gehen nicht spurlos am Kolpingwerk vorbei. Stefan Bothe, Geschäftsführer des Kolpingwerkes und der Kolping Mainfranken GmbH berichtete von den Auswirkungen des Sparkurses des Bistums auf den Verband. Zuschüsse wurden gekürzt, die aber derzeit noch kompensiert werden können. Wichtig wird sein, eine langfristig tragfähige Finanzierung sicherzustellen. Lucia Lang-Rachor (Leiterin Erwachsenpastoral) bekräftigte gegenüber der Versammlung, dass die Bistumsleitung die Verbände im Blick habe und als Teil der Pastoral wahrnehme. Das Bistum unterstütze die Verbände weiterhin finanziell und stelle das Personal der Dienststellen an. Auch in den strategischen Zielen des Bistums spielten die Verbände eine Rolle.
Nach weiteren Informationen zu aktuellen Themen aus dem Diözesan-, Landes- und Bundesverband machten sich die Versammelten mit einer großen Musikparade und gut bestücktem Bannerzug unter der eindrucksvollen musikalischen Gestaltung des Musikvereins Güntersleben auf zur Kirche St. Maternus. Den Abschlussgottesdienst zelebrierten Pfarrer Bernd Steigerwald und Diözesanpräses Jens Johanni.
Ein großes Dankeschön geht an alle Mitwirkenden, insbesondere an Markus Schneider als Gesprächsleitung und an die gesamte Kolpingsfamilie Güntersleben, die durch ihren Einsatz eine reibungslose gelungene Diözesanversammlung möglich gemacht haben!
Das Kolpingwerk Diözesanverband Würzburg ist ein katholischer Sozialverband mit knapp 8000 Mitgliedern in 98 Kolpingsfamilien in Unterfranken, davon ca. 1300 in der Kolpingjugend. Im Sinne Adolph Kolpings will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Dabei versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Schwerpunkte des Handelns sind die Arbeit mit und für junge Menschen, unser Engagement in der Arbeitswelt, das Zusammenwirken mit und der Einsatz für Familien und für die Eine Welt. Die Arbeit von Kolping drückt sich im großen Engagement von ca. 1.100 Ehrenamtlichen in verantwortlicher Position aus. Diese sind auf Diözesan-, Bezirks- und/oder Ortsebene tätig. Aus der Reihe der Verantwortlichen der Kolpingsfamilien vor Ort in den Pfarreien sind über 500 Frauen und Männer verantwortlich tätig in Diakonie, Katechese, Gestaltung von Liturgie und gottesdienstlichen Feiern, kirchenmusikalischem Engagement, organisatorischen Aufgaben in Kirche und Pfarrei, in Räten und Seelsorge. Hier zeigt sich die tiefe Verschränkung des katholischen Sozialverbandes und der Kirche vor Ort.