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Eine Bierprobe als…

...geht das?

Eine Bierprobe als Bildungsveranstaltung...

...geht das?

Bier gehört bei vielen Jugendlichen zum Feiern dazu und wird von einigen auch täglich konsumiert. Ob ein Feierabendbierchen oder als Getränk zu einer deftigen Mahlzeit – der Gerstensaft ist vor allem in Bayern fester Bestandteil der Lebens- und Genusskultur.
Wie die Jugendlichen zum Thema Bier stehen und ob dies für sie ein Genuss- oder doch eher ein Rauschmittel ist, wollten wir herausfinden. Somit kam uns der Gedanke aus einer Bierprobe eine sehr niedrigschwellige Bildungsveranstaltung zu machen, mit dem Ziel möglichst viele der Berufsschüler anzusprechen.

Im vornherein beschränkten wir die Teilnehmerzahl auf 10 Personen, um ein angenehmes und vertrauensvolles Gesprächsklima sicherzustellen. Schon einige Tage vorher sprachen uns viele der Jugendlichen auf die Bierprobe an. Das Interesse der Schüler war somit im Vergleich zu anderen Veranstaltungen sehr hoch.

Bei der Bierprobe wurden drei verschiedene Biere verkostet. Nach jedem Bier gab es für jeden der Teilnehmer einen Verkostungsbogen zu Aussehen, Geschmack und Geruch, den jeder individuell ausfüllen konnte. Eine weitere Kategorie des Verkostungsbogens war der Alkoholgehalt im Bier, den die Jugendlichen einschätzen sollten. Der Clou des Ganzen: Alkohol und der Konsum davon sind im Kolpinghaus verboten. So tranken die Jugendlichen, ohne es vorher zu wissen alkoholfreies Bier.

In der Auswertung der Verkostungsbögen kam heraus, dass die Jugendlichen den Alkoholgehalt des Bieres größten Teils sehr falsch einschätzten. So wurde eines der Biere einem Alkoholgehalt von 5,2% zugeordnet. Einige der probierten Biere schmeckten den Jugendlichen sogar gut, sodass sie teilweise bei dem Gesamturteil bezüglich des Geschmacks vier von fünf Sternen vergaben.
Nachdem die Biere verkostet waren und die Stimmung locker, kam der Moment der Auflösung. Die Meinungen und Reaktionen waren unterschiedlich. Ein paar der Jugendlichen waren sich von Beginn an nicht sicher, von den Pädagogen Bier mit Alkoholgehalt zu bekommen. Andere jedoch hätten damit nicht gerechnet. Die Rückmeldungen der Jugendlichen waren sehr positiv.
Im Anschluss an die Probe bekam jeder der Jugendlichen einen Fragebogen zur Einschätzung des eigenen Alkoholkonsums, den wir gemeinsam mit ihnen reflektierten. So war uns dabei wichtig, den Alkoholkonsum zu hinterfragen und den Jugendlichen Alternativen aufzuzeigen, anstatt mit erhobenen Zeigefinger den Konsum zu verbieten.