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Diözesanversammlung 2019 in…

Hinschauen statt wegsehen Kolping verabschiedet umfassendes Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt …

Diözesanversammlung 2019 in Hösbach

Hinschauen statt wegsehen Kolping verabschiedet umfassendes Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt

Am 23. März fand die Diözesanversammlung des Kolpingwerk Diözesanverband Würzburg statt. Die Diözesanvorsitzende Dorothea Schömig konnte 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Unterfranken im Kultur- und Sportpark in Hösbach begrüßen.

Der Vorsitzende der Kolpingsfamilie Hösbach, Thomas Reuter, hieß die Delegierten vor Ort ebenfalls herzlich willkommen. Zwei Themenschwerpunkte waren der Beschluss eines Präventionskonzeptes gegen sexualisierte Gewalt im Verband und die Stärkung des Amtes der Geistlichen Leitung in den Kolpingsfamilien. Darüberhinaus startete der Arbeitskreis Kenia ein Zisternenprojekt in Kenia.

Schutzkonzept einstimmig beschlossen

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche und aktueller Ereignisse in Würzburg, war die Auseinandersetzung mit dem Thema Prävention zum Schutz vor sexualisierter Gewalt ein brandaktuelles Hauptthema der Diözesanversammlung. Während die Kolpingjugend bereits 2012 ein Positionspapier „Kinder schützen – Präventionsarbeit leisten!“ verabschiedet hat, fehlten im generationenübergreifenden Verband bislang verbindliche Standards.

Einstimmig beschlossen nun die Delegierten der Kolpingsfamilien einen vom Diözesanvorstand und der Diözesanleitung der Kolpingjugend gestellten Antrag zur Prävention sexualisierter Gewalt. Der Antrag beinhaltet die Bewusstseinsschaffung zum Thema Sexualisierte Gewalt sowie die Verpflichtung der Kolpingsfamilien und Bezirksverbände im Rahmen ihrer Kinder-, Jugend- und Familienarbeit nach den diözesanen Richtlinien des Bistums und den Schutzmaßnahmen des Kolpingwerkes Diözesanverband Würzburg zu handeln. Insbesondere umfasst dies die Teilnahme an Präventionsschulungen, die Unterzeichnung einer Selbstverpflichtungserklärung sowie die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses im Rahmen der Kinder-, Familien- und Jugendaktivitäten. Peter Langer (Kolping-Bildungsreferent und Trainer für Prävention Sexualisierter Gewalt im Bistum Würzburg) stellte zusammen mit Sonja Bolch (Kolping-Jugendbildungsreferentin) die Schutzmaßnahmen und Richtlinien ausführlich vor. Beide gaben anschauliche Beispiele für den sensiblen Umgang mit Nähe und Distanz und beantworteten Fragen der praktischen Umsetzung.

Gemeinsam Kirche sein

In ihrem Impulsreferat setzte sich Rosalia Walter (Geistliche Leiterin im Bundespräsidium des Kolpingwerk Deutschland) aus Köln für die Stärkung des Amtes der Geistlichen Leitung im Verband ein. Dieses Amt füllen Laien in der Kolpingsfamilie aus. „Es geht darum, gemeinsam Kirche zu sein – dabei ist die Taufe die christliche Grundberufung aller“. Das Weiheamt erhöhe nicht die christliche Berufung, sondern Ziel sei es, im gemeinsamen Miteinander von Präses und Geistlicher Leitung sich für das Glaubensleben und den Pastoralen Dienst in der Kolpingsfamilie vor Ort verantwortlich zu fühlen. Als Geistlicher Leiter oder Geistliche Leiterin ginge es nicht nur darum geistliche Impulse, Abschlussworte oder Gottesdienste zu gestalten. Vielmehr sei entscheidend das Leben der Kolpingsfamilie so mitzugestalten, dass überzeugter Glaube lebhaft und spürbar erfahrbar ist.

Im Bistum Würzburg findet der nächste Ausbildungskurs für Ehrenamtliche Geistliche Leitung und Begleitung in Erwachsenenverbänden ab November 2019 statt. Der Kurs wird begleitet von den Diakonen Jens Johanni (Kolping) und Peter Hartlaub (KAB). Er ist ein Kooperationsprojekt der katholischen Erwachsenenverbände in der Diözese Würzburg zusammen mit der Hauptabteilung Seelsorge.

Wasser für Kenia – Mit Zisternen der Dürre trotzen

Das Kolpingwerk Diözesanverband Würzburg pflegt seit 1992 eine Partnerschaft mit dem Kolpingnationalverband in Kenia. Im Rahmen der Partnerschaft startet der Arbeitskreis Kenia nun ein neues Projekt, das im Rahmen Hilfe zur Selbsthilfe den Menschen in Kenia zu Gute kommt: 80 Zisternen sollen den Menschen dort in Zusammenarbeit mit dem kenianischen Kolpingnationalverband errichtet werden. In vielen, insbesondere ländlichen Regionen Kenias ist mühsames und stundenlanges Heranschleppen von Wasser gerade durch Kinder tägliche Realität. Die Zisternen sollen hier Abhilfe schaffen und so den Kindern mehr Zeit für Schule und Bildung ermöglichen. Auch für die Familien bleibt mehr Zeit. Die Ernten in den Gemüsegärten werden ertragreicher.

Freudestrahlend nahm Alfons Mödl (Leiter Kolping-Arbeitskreis Kenia) auf der Diözesanversammlung die ersten 9000,- Euro für das Projekt entgegen. Gespendet wurden diese vom Bezirksverband Miltenberg und den Kolpingsfamilien Altenbuch, Amorbach, Collenberg und Miltenberg. Ein gelungener Auftakt, um das Spendenziel von 60.000,- Euro zu erreichen. Weiterführende Informationen zum Zisternenprojekt sind unter www.kolpingwerk-mainfranken.de/eine-welt/ zu finden.

Den Abschlussgottesdienst feierte die Versammlung gemeinsam mit der Hösbacher Bevölkerung mit dem ehemalige Diözesanpräses Domkapitular em. Monsignore Hans Herderich unter Assistenz von Diözesanpräses Diakon Jens Johanni und Bezirkspräses Diakon Ludwig Wallinger im Spessartdom. Auf Begeisterung traf hier auch die musikalische Gestaltung der Band „WTL“aus Schimborn. Ein herzliches Dankeschön gilt der gastgebenden Kolpingsfamilie Hösbach, die hervorragend für die Verpflegung und Veranstaltungsorganisation sorgte.