Zum Inhalt springen

Gehen oder Bleiben

Kolping startet Hotline für Menschen die überlegen, aus der Kirche auszutreten

Gehen oder Bleiben

Kolping startet Hotline für Menschen die überlegen, aus der Kirche auszutreten

Die Zahlen der Katholiken sinken in einer Talfahrt wie nie zuvor. Wenn Menschen aus der Kirche austreten, dann können die Gründe hierfür sehr unterschiedlich gelagert sein. Viele haben Jahre gewartet und plötzlich diesen Schritt gemacht. Andere überlegen und hadern weiterhin, leiden an Strukturen und Regeln der Institution… nicht zuletzt auch an den Krisen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Missbrauchsskandal in der Kirche.

„Es ist Zeit zu handeln…und die Augen für das zu öffnen was Menschen brauchen, … und die Zeit wird uns zeigen, was es braucht“, - so hat schon Adolph Kolping vor 170 Jahren gedacht und gehandelt.

Kolping startet am 6. Juni mit einer Hotline, die Menschen erreichen will, die sich Gedanken über das eigene „Gehen oder Bleiben in der Kirche“ machen, und Möglichkeiten suchen, darüber reden zu können. Die Hotline wird wöchentlich immer dienstags in der Zeit von 12:00 bis 14:00 Uhr unter der Hotline-Nummer 0931-4537-1777 erreichbar sein.

Die Gespräche werden anonym geführt, niemand muss sich zu erkennen geben. Ziel der Gespräche ist es, in einem offenen und vertraulichen Gespräch, die eigenen Gedanke und Gefühle zu diesem Thema in einem geschützten Rahmen zur Sprache zu bringen, sich mit jemanden darüber austauschen zu können und somit neue Anregungen zu erhalten.

Eine Entscheidung muss jede*r Anrufende für sich danach selbst treffen. Niemand wird hier zu einer bestimmten Haltung oder Entscheidung gedrängt.

Ehrenamtliche, die sich dafür engagieren, haben sich in den letzten Monaten in mehreren Schulungseinheiten über inhaltliche Fragen zum eigenen Glauben, der Institution Kirche sowie insbesondere auch das Führen von Gesprächen am Telefon weiterbilden lassen. Dabei wurden sie fachlich angeleitet und werden auch nach dem Start der Hotline durch Supervision weiter begleitet.

Mit dieser Hotline startet Kolping ein komplett neuartiges Angebot, dem bisher im Bistum Würzburg nichts Vergleichbares gegenübersteht. Kolping möchte nicht tatenlos zusehen, wie die Austrittszahlen der Kirche zunehmen, sondern die Menschen in ihrer jeweiligen Situation – mit ihren Zweifeln, Gedanken und Unsicherheiten – nicht alleine lassen. Es geht nicht darum für oder gegen die Kirche zu beraten – es geht Kolping vor allem darum, die Menschen zu begleiten und auf ihrem Weg der Entscheidung zu unterstützen. Gerne können auch individuelle Zeitfenster geplant werden.

„Wir sind gespannt, wie das Angebot der Hotline angenommen wird“, sagt Kolping-Bildungsreferent Peter Langer, der das Projekt in den letzten Monaten federführend vorbereitet hat und die Ehrenamtlichen während der Schulungen und auch weiter mit Rat und Tat unterstützt.

Grundsätzlich werden für ein umfassendes Angebot noch weitere Ehrenamtliche gesucht, die bereit sind, sich weiterbilden zu lassen um über die Hotline als Gesprächspartner*innen zur Verfügung zu stehen. Kontaktperson für Interessent*innen ist Bildungsreferent Peter Langer bei Kolping in Würzburg: peter.langer@kolping-mainfranken.de