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Throwback: Sternenklar - Du…

Einen Monat ist es nun schon her, dass wir gemeinsam in Frankfurt beim deutschlandweiten Jugendevent Sternenklar - Du baust die Zukunft!…

Throwback: Sternenklar - Du baust die Zukunft!

Einen Monat ist es nun schon her, dass wir gemeinsam in Frankfurt beim deutschlandweiten Jugendevent Sternenklar - Du baust die Zukunft! waren. Mit dem Erfahrungsbericht einer Teilnehmerin aus der Kolpingjugend Aub, wollen wir euch nochmal einen Eindruck von der Veranstaltung verschaffen und alle die dabei waren kurz an das Wochenende zurückdenken lassen.

„Sternenklar – Du baust die Zukunft“. Unter diesem Motto durften wir das Wochenende vom 28. – 30. September in Frankfurt am Main verbringen. Mit dabei waren Teilnehmer aus den Kolpingjugenden Würzburg-Zentral, Aub, Retzbach, Marktheidenfeld, Elsenfeld, Altenbuch, Großheubach, Collenberg und Güntersleben.

Am Freitag, den 28.09.18 gings für uns los. Als wir dort angekommen sind, hatten wir erstmal Gelegenheit uns in unserer Unterkunft einzurichten. Ausgestattet mit einem Programmheft, Buttons, Broschüren, einem ÖPNV-Ticket fürs ganze Wochenende und Traubenzucker ging es für uns alle zur Auftaktveranstaltung ins Casino-Gebäude. Nach ein paar Willkommens-Worten hatten wir die Gelegenheit, andere Kolpinger aus den Kolpingjugenden deutschlandweit kennenzulernen. Später hat ein Dj Team aufgelegt und natürlich haben wir auch getanzt. Gelungener erster Abend.

Am Samstag hieß es für uns : 07:30-08:30 Frühstück, weil es dann schon um 09:00 ab nach draußen und Richtung Roßmarkt ging, einem der drei sogenannten „places to be“, neben dem Casino Gebäude und dem mainhaus. Ab 10:00 Uhr starteten die Angebote und Aktionen der verschiedenen Diözesen aus ganz Deutschland. Außerdem fand auf der Bühne das erste von dreien „klargesagt“, unter dem Thema: „Europa. Mehr als nur Sternchen“, statt. Unter der Moderation von Sven-Marco Meng, der ehemaliger Landesleiter der Kolpingjugend Bayern ist, hatten wir die Gelegenheit bei der Diskussion, die vor allem Themen wie Kinderarmut und Jugendarbeitslosigkeit in Europa und wie man diese Probleme verringern kann, behandelte, gespannt zuzuhören und uns sogar über QR-Code Karten mitzuteilen. Gäste waren Bundestags- und Europaabgeordnete, eine ehrenamtliche Bundesvorsitzende des BDKJ und ein Bildungsreferent der KJ im Kolpingwerk Deutschland. Die andern beiden „klargesagt“-Diskussionen fanden unter den Themen: „Laudato Si. Klarheit schaffen“ und „Unser Verband. Wir bauen die Zukunft“, um 14:00 und 16:00 Uhr statt.

Die Aktionsstände der Diözesen hatten auch viel zu bieten. Man konnte sich kreativ beim Bemalen von Baumwolltaschen, beim Bauen eines Insektenhotels, beim Gestalten eines Sternenzackens, oder beim Bekritzeln des Platzes mit Straßenkreide, verausgaben. Außerdem gab es eine Ausruh-Ecke, einen Bungeerun und eine Klettwand, einen fairen Kaffeestand und Popcorn gabs auch. Wir konnten uns viel informieren. Kolping International hat Bilder von ihren Workcamps in afrikanischen und südamerikanischen Ländern gezeigt. Das war alles sehr interessant!

Ein Stand bzw. eine Aktion hat mich persönlich gleichermaßen sehr beeindruckt und erstarren, erschrecken lassen. Das bekannte Hilfswerk missio hat einen begehbaren Truck aufgestellt. Der Rundgang durch den Truck hat simuliert, was es heißt aus seiner Heimat flüchten zu müssen. Am Anfang sollte man sich individuell eine Karte aussuchen und in deren Rolle schlüpfen. Ich war Sara und 16 Jahre alt. Der erste Raum hat eine Kirche dargestellt und über Bildschirm wurde uns von einem Mann aus unserem Dorf berichtet, dass die Soldaten kommen und keine Gnade zeigen werden. Als man nach draußen durch die „Fenster der Kirche“ (was auch nur Bildschirme waren) schaute, sah man Wägen, von denen Männer mit Gewehren um sich schossen. Ich als Sara, musste meine Sachen packen und fliehen. Im nächsten Raum wurde mir erklärt wie ich am besten vorgehe. Nur nachts unterwegs sein, damit die Polizei mich nicht erwischt und mich mit andern fremden Frauen und Mädchen zusammen zu tun. Im nächsten Raum wurde mir erklärt, wie ich mich in meiner neuen Heimatstadt verhalten soll.

Als ich, wieder als ich und nicht mehr als Sara, aus dem Truck draußen war, musste ich die ganze Zeit daran denken, wie unbeschreiblich schrecklich und beängstigend so eine Flucht voller Leid, Trauer und Tod nur sein muss und dass Mädchen, Jungen, Kinder, Frauen und Männer diese Qualen täglich ertragen müssen.

Derzeit wurden im mainhaus den ganzen Samstag verschiedenste Workshops angeboten. Die Workshops liefen unter wichtigen Themen wie zum Beispiel: Was Fluchtursachen sind und wie man diese bekämpfen kann, Wie die Situation der Geflüchteten in Europa ist, Fragen und Informationen zum Rentensystem, wie wir besser integrieren können und was wir gegen Stammtischparolen tun können. Beim zuletzt genannten habe ich selber mitgemacht und muss sagen, dass es sehr, sehr lehrreich und vor allem auch interessant war, verschiedene Erfahrungen von den andern mitzukriegen und dann darüber zu reden wie man in solchen Fällen reagieren sollte und was gegen rechte und ausländerfeindliche Hetze zu tun ist.

Bevor das Wochenende dann am Sonntag, bei strahlendem Wetter, mit einem sehr schönen, berührendem Gottesdienst endete, feierten wir am Abend davor den schönen Samstag!

Im Großen und Ganzen, und das war das Wochenende, lässt sich sagen, dass Sternenklar 2018 in Frankfurt ein sehr interessantes und lehrreiches Wochenende war. Man hat viel Neues kennengelernt, Freundschaften geschlossen und gefestigt und Spaß gehabt!

Helena Adam, Kolpingjugend Aub